Gebäudesystemtechnik - Installationsbus EIB


Der Europäische Installationsbus EIB/KNX ist das weltweit führende System zur "intelligenten" Vernetzung von Elektroinstallationen.

Die zusätzlich zur Netzleitung verlegte Busleitung verbindet Geräte und Anlagen wie Heizung, Beleuchtung oder Belüftung, die bisher unabhängig voneinander funktionierten, zu einem wirtschaftlichen, auf die individuellen Bedürfnisse optimal angepassten System.


Durch diese Vernetzung werden jetzt und in Zukunft neue Funktionen möglich, die sich bisher nur schwer oder nicht verwirklichen ließen. So kann über das Umdrehen des Haustürschlüssels das vergessene Kellerlicht oder die Stromzufuhr zum Bügeleisen abgeschaltet werden.

 

   
Einführung
Vorteile des EIB-Systems
Einsatzbereiche des EIB
Anwendungsbeispiele
Und so funktioniert das "intelligente" Haus
   

Einführung

In den vergangenen Jahren haben sich die Anforderungen an die betriebstechnischen Funktionen eines Gebäudes ständig erhöht und erweitert.

Während sich früher die Elektroinstallation weitgehendst auf die Versorgung und das Schalten von Energie beschränkte, ist heute die Übermittlung von umfangreichen Mess-, Steuer-, Regel-, und Anzeigedaten fester Bestandteil einer modernen Gebäudeinstallation. 

Dahinter steht der Wunsch von Seiten der Betreiber von Gebäuden:

  • nach mehr Komfort und Funktionalität,

  • die Möglichkeit, Gebäudefunktionen zentral zu steuern, zu überwachen und zu visualisieren, 

  • bestehende Gebäudefunktionen leicht und schnell zu ändern,

  • Räume flexibel nutzen zu können,

  • unterschiedliche Gewerke mit deren Funktionsnetzen intelligent zu verknüpfen,

  • nach Energie- und Betriebskostenminimierung,

  • nach umfangreichen Sicherheitsüberwachungen

  • sowie die Möglichkeit von Fernabfragen und Fernsteuern von Gebäudefunktionen über andere Kommunikationsnetze.

Vorteile des EIB/KNX-Systems

Bei diesem Bussystem werden alle Mess-, Steuer-, Regel-, Überwachungs- und Anzeigefunktionen in einem Gebäude über ein gemeinsames Adernpaar (Busleitung übertragen).

Alle vorhandenen Befehlsgeber und Befehlsempfänger werden an diese beiden Adern angeschlossen und können somit untereinander Informationen austauschen. 
Die Funktionen selbst werden durch entsprechende softwaremäßige Zuordnungen zwischen en Befehlsgebern und den Befehlsempfängern realisiert.
Da es nur noch ein gemeinsames Funktionsnetz für die Informationsübertragung gibt verringert sich der Leitungsaufwand erheblich.
Auf diese Weise lässt sich die Installation in einem Gebäude wesentlich einfacher realisieren, problemlos erweitern und flexibel nutzen.
Bei Nutzungsänderung oder Änderung der Raumaufteilung erfolgte eine schnelle und problemlose Anpassung des Systems durch einfache Neuzuordnung der Geräte per Software.
Beim Einsatz des EIB ergeben sich folgende Vorteile: 

  • drastische Reduzierung der Steuerleitungen,

  • eine Reduzierung der 230-V-Volt Energieleitungen,

  • eine wesentliche Verringerung der Brandlast,

  • eine einfache Planung, Leitungsführung und Installation,

  • die Steuerungs-, Überwachungs-, und Anzeigefunktionen müssen im voraus nicht exakt feststehen,

  • eine Programmierung der Busgeräte ist möglich, ohne daß sie auf der Baustelle montiert sind (Zeitersparnis, effektivere Arbeitsplanung),

  • geringe Montage- und Verdrahtungszeiten (einfache Hardware, 2-Draht-Busleitung),

  • eine schnelle und flexible Anpassung bei Nutzungsänderung (Funktionsfestlegung erfolgt durch Software),

  • problemlose Erweiterungsmöglichkeiten durch geringen Leitungsaufwand,

  • wirtschaftliche Energienutzung durch Lastmanagement,

  • die Verknüpfung der betriebstechnischen Gebäudefunktionen sind leicht realisierbar (Beispiel: Raumüberwachung mit Heizungssteuerung),

  • die Möglichkeit, komplexe dezentrale und zentrale Steuerungs-, Überwachungs-, und Anzeigefunktionen zu realisieren (vorwiegend per Software)

  • Geräte sind untereinander kommunikationsfähig (Mehrfachnutzung von Sensoren möglich)

  • einfache Wartung und Service (durch Softwarediagnose)

  • das System ist standardisiert (alle namhaften Schaltgerätehersteller liefern EIB-Geräte)

 

Einsatzbereiche des EIB

Wählen Sie Ihr maßgeschneidertes EIB-System

Sie entscheiden, welche Funktionen und Geräte über den EIB zusammenwirken sollen

 

   
Heizung: Je nach Nutzung und individuellen Bedürfnissen regelt die Heizung die Raumtemperatur für jeden Raum separat, in Abhängigkeit von Tageszeit und Wochenrhythmus.
Lüftung: Je nach Bedarf und Luftqualität (CO2-Sensor) können Fenster geöffnet, geschlossen oder Lüfter geschaltet werden - wichtige Grundlage jedes Niedrigenergiehauses.
Klima: Heizung, Lüftung und Jalousien wirken über den EIB ganzheitlich zusammen und schaffen ein energieoptimiertes, angenehmes Klima zum Wohlfühlen
Jalousien: Jalousien und Rollladen lassen sich helligkeits-, zeit-, und bedarfsgesteuert schalten.
Beleuchtung: In Haus und Garten kann die Beleuchtung mit Rücksicht auf individuelle Wünsche, Anlässe und Lichtverhältnisse eingestellt werden.
Hausgeräte: Die Hausgeräte sind fernschaltbar, zum Beispiel über die Schlüsselsteuerung oder das Bedienprogramm "HomeAssistant".
Offenes Fenster: Beim Verlassen des Hauses oder vor dem Zubettgehen werden noch offenstehende Fenster, Türen und Tore, wie zum Beispiel das Garagentor, gemeldet.
Alarm- und Überwachungsfunktion: Über den EIB kann die Anlageaktiviert und deaktiviert werden. Funktionen und Übertragungsgeräte kommunizieren über den Bus oder per Fernbedienung.
Panik-Schaltung: Angst vor ungebetenen Gästen? Mit Auslösen der Panik-Schaltung wird Polizei oder Rettungsdiensten ein Notfall signalisiert.
Urlaubssteuerung: Während des Urlaubs lassen sich Beleuchtung und Jalousien zeitabhängig so steuern, dass ein "bewohntes Haus" simuliert wird.
Energiemanagement: Geräte mit hohem Energieverbrauch werden automatisch zu Zeiten angeschaltet, in denen der Stromtarif günstig ist.
Schlüsselsteuerung: Beim Verlassen des Hauses lassen sich mit dem Umdrehen des Schlüssels die Alarmanlage an- und definierte Steckdosen ausschalten.
... sowie: Lastmanagement, Protokollieren von Betriebszuständen, zentrales Anzeigen und Bedienen von Gebäudedaten (Gebäudevisualisierung), Informationsübertragung an externe Kommunikationsdienste

Anwendungsbeispiele

Beispiel Einzelraumheizungssteuerung:    Energie sparen nach allen Regeln der Technik

Die hohe Wärmeisolation heutiger Bauweisen und die fortgeschrittene Brennertechnologie lässt nur noch den Bereich der Einzelraumheizungssteuerung zum Energiesparen offen. Zeitexakte und individuelle, temperaturgenaue Steuerung der Heizkörper in jedem Raum Ihres Hauses bedeutet für Sie Komfort, Flexibilität und Energiekostenersparnis. Das unnötige Heizen nicht benutzter Räume entfällt. Bei bedarf schalten sich die einzelnen Heizkörper zuverlässig nach Ihrem Zeitplan ein und aus.

So werden Arbeitszimmer oder Hobbyräume nur zu bestimmten Tageszeiten benutzt. Die individuelle Einzelraumheizungssteuerung mit dem Installationsbus EIB spart kostbare Energie in Zeiten der Nichtbenutzung, liefert aber den optimal temperierten Raum, wenn Sie ihn benötigen.

Schalten Sie die Heizung in Ihrem Badezimmer oder Schlafzimmer tagsüber aus und sparen Sie die Kosten für eine unnütze Dauerbeheizung.
Bei Bedarf sorgt EIB für wohlige Temperatur Vollautomatisch.

 

   

Beispiel Wohnraumanwendung: Tag für Tag außergewöhnliche Sicherheit

Sonnensensoren vermeiden durch Anbindung an das EIB-System das unerwünschte Aufheizen eines Raumes durch intensive Sonneneinstrahlung im Sommer.


Windsensoren schützen außen angebrachte Jalousien bei starkem Wind vor Beschädigung, indem sie das rechtzeitige Einfahren veranlassen.

Auf Wunsch besteht sogar die Möglichkeit, die Vorteile einer Infrarot-Fernbedienung mit in die Jalousiesteuerung einzubeziehen. Genauso problemlos wie die Ansteuerung Ihrer Jalousien ist die Integration weiterer elektromotorisch betriebener Geräte, wie Garagentore, Deckenkuppeln u.ä. möglich.

So können Sie sicherstellen, dass Ihr Eigentum rundum geschützt ist. Tag für Tag.